Psychoedukative und bewältigungsorientierte Gruppentherapie für SchizophreniepatientInnen

Haller, Christina; Andres, Karl; Hofer, Andrea; Hummer, Martina; Gutweniger, Sarah; Kemmler, Georg; Pfammatter, Mario; Meise, Ullrich (2009). Psychoedukative und bewältigungsorientierte Gruppentherapie für SchizophreniepatientInnen. Neuropsychiatrie, 23(3), pp. 174-184. Wien: Springer 10.5414/NEPBand23174

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Anliegen: Es sollte evaluiert werden, in wieweit Patienten mit Schizophrenie oder einer schizoaffektiven Erkrankung von einem psychoedukativen, bewältigungsorientierten Therapieprogramm profitieren können. Methode: Für die Evaluation wurde ein kontrolliertes prospektives Studiendesign herangezogen. Zum Einsatz kam in der Experimentalgruppe das “Therapiemanual zur Psychoedukation und Krankheitsbewältigung” (PKB), das neben gezielter Information über die Erkrankung und die Pharmakotherapie Strategien vermittelt, wie Frühwarnsignale erkannt und der Umgang mit ihnen erlernt werden können. Darüber hinaus werden auch Aspekte zu „gesundem“ Verhalten behandelt. Als Kontrollgruppe diente eine Patientengruppe mit supportiven Gesprächen bzw. eine Gruppe mit dem Schwerpunkt der Arbeitsrehabilitation. Um die Effekte der PKB zu evaluieren, wurden der psychopathologische Status, wissensbezogene sowie soziale Variablen zu verschiedenen Messzeitpunkten (vor der Therapie, nach Therapieende, 12 Monate nach Therapieende) erhoben. Als abhängige Variablen dienten der Wissensstand über die Erkrankung, Rehospitalisierungen, soziale Integration und Bewältigungsstrategien. Ergebnisse: 82 Patienten nahmen an der Studie teil. Sowohl in der Experimentalgruppe als auch in der Kontrollgruppe wurde eine signifikante Verbesserung des Allgemeinzustandes und der Psychopathologie beobachtet. Die Ergebnisse der Gruppen unterschieden sich insofern, dass in der Experimentalgruppe weniger Rehospitalisierungen im ersten Jahr nach Studienende vermerkt wurden und die Teilnehmer sich anderer Copingstrategien bedienten (signifikant weniger depressive Krankheitsverarbeitung und Bagatellisierung). Schlussfolgerungen: In der Behandlung von Schizophrenie können unterschiedliche Interventionen wirksam sein. Fragestellungen, welche Patienten von welcher Art der therapeutischen bzw. rehabilitativen Intervention profitieren können, sollten weiterhin Gegenstand intensiver Forschung sein.

Item Type:

Journal Article (Original Article)

Division/Institute:

04 Faculty of Medicine > University Psychiatric Services > University Hospital of Psychiatry and Psychotherapy > Psychotherapy

UniBE Contributor:

Andres, Karl, Pfammatter, Mario

ISSN:

0948-6259

Publisher:

Springer

Language:

German

Submitter:

Factscience Import

Date Deposited:

04 Oct 2013 15:12

Last Modified:

05 Dec 2022 14:22

Publisher DOI:

10.5414/NEPBand23174

Web of Science ID:

000270104400006

URI:

https://boris.unibe.ch/id/eprint/31911 (FactScience: 196693)

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