Vorbelastete Seeablagerungen und Schieferkohlen südlich des Walensees - Untersuchungen während des Baus der Nationalstrasse N3

Schindler, Conrad; Fisch, Werner; Streiff, Peter; Ammann, Brigitta; Tobolski, Kazimierz (1985). Vorbelastete Seeablagerungen und Schieferkohlen südlich des Walensees - Untersuchungen während des Baus der Nationalstrasse N3. Eclogae Geologicae Helvetiae, 78(1), pp. 167-196. Birkhäuser 10.5169/seals-165649

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Unter Moränen des Hochwürms wurden im Süden des Walensees an mehreren Orten ältere, hartgelagerte Lockergesteine gefunden. Über glazial geschliffenem Fels folgen vorerst meist Grundmoränen, dann Ablagerun¬ gen in einen ausgedehnten See, dessen Spiegel im Endstadium um Kote 500 m lag, also 80 m über dem heutigen Seespiegel. Paläobotanische Daten sowie der Fund eines Höhlenbärenschädels machen eine Einstufung ins Spätriss bis beginnendes Eem wahrscheinlich. Während eines Gletschervorstosses - wohl Frühwürm - wurden die Seeablagerungen weitgehend ausgeräumt, und es entstanden daraufhin, unterbrochen von Eisvorstössen, periglaziale Ablagerungen und Schieferkohlen (Frühwürm?). Der Vergleich mit ähnlichen Lockergesteinen weiter talabwärts zeigt ebenfalls verbreitet alte Seeablagerungen bis weit über den heutigen Talboden hinauf sowie Schiefer¬ kohlen, doch lassen sich vorerst keine eindeutigen Verknüpfungen beweisen. Die unerwartet komplexen Lockergesteinsfolgen am Walensee brachten schwierige geotechnische Probleme, insbesondere Hangbewegungen.

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