Montanarchäologische Untersuchungen am Calanda

Brunner, Mirco; Buhlke, Anja; Corti, Anaïs Noémie; Franz, Michel; Reich, Johannes; Schiltknecht, Clara Maria Katharina; Stäheli, Corinne Silvia (2018). Montanarchäologische Untersuchungen am Calanda. Archäologie Graubünden, 3, pp. 91-104. Somedia Buchverlag 10.5169/seals-869721

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Die Gemeinde Felsberg liegt im Alpenrheintal 3 Kilometer südwestlich von Chur, am Südfuss des Calanda. An der durch grosse Felsstürze und Rüfen geprägten Südflanke befinden sich auf einer Höhe zwischen ca. 1000 und 1900 m ü. M. diverse Stollen, welche zur Erz- und Edelmetallgewinnung angelegt worden waren.

Die meisten Stollen gehören zum bekannten Goldbergwerk Goldene Sonne und datieren ins 19. Jahrhundert. Ein grundlegendes Ziel des Projekts Goldene Sonne ist eine geodätische Erfassung der historischen Stollen am Calanda. Dazu gehören der Aufbau eines Basisfestpunktfeldes, die Verortung der Fundplätze, die Georeferenzierung und Ergänzung vorhandener Dokumentation (Pläne von Stollensystemen) sowie die kleinräumige Erfassung messtechnisch bisher nicht dokumentierter Strukturen (Pingen, Gebäude). Die Ziele des Projekts bilden Übersichtskarten, detaillierte Pläne und 3D-Modelle der archäologisch relevanten Eingriffe am Calanda.
Im Rahmen des Forschungsvorhabens werden Prospektionen und Begehungen im Gebiet von bekannten, durch Bergbau entstandenen Strukturen durchgeführt, um Hinweise auf Bergbauspuren zu gewinnen, die älter sein könnten als die meist gut erhaltenen, bisher allgemein als mittelalterlich geltenden Spuren. Bislang sind von den Lagerstätten am Calanda keine prähistorischen Bergbau- oder Verarbeitungshinweise, etwa in Form von Schlackenhalden oder Schmelzplätzen, wie beispielsweise im Oberhalbstein nachgewiesen, bekannt. Es handelt sich vorläufig um die ältesten Bergbauspuren am Calanda. Erst weitere Prospektionen und montanarchäologische Untersuchungen im Gebiet und an der Peripherie des mittelalterlichen Bergbaus werden es ermöglichen den postulierten prähistorischen Bergbau zu lokalisieren. Kurt Bächtiger hat bereits 1968 den Verdacht geäussert, dass einzelne Stollen am Calanda Spuren aufweisen, die möglicherweise bis in prähistorische Zeit zurückreichen.

Item Type:

Journal Article (Original Article)

Division/Institute:

06 Faculty of Humanities > Department of History and Archaeology > Institute of Archaeological Sciences
06 Faculty of Humanities > Department of History and Archaeology > Institute of Archaeological Sciences > Pre- and Early History

UniBE Contributor:

Brunner, Mirco, Corti, Anaïs Noémie, Franz, Michel Alexander, Reich, Johannes Jakob, Schiltknecht, Clara Maria Katharina, Stäheli, Corinne Silvia

Subjects:

900 History > 930 History of ancient world (to ca. 499)

ISSN:

2296-8776

Publisher:

Somedia Buchverlag

Language:

German

Submitter:

Mirco Brunner

Date Deposited:

13 Aug 2018 10:43

Last Modified:

02 Mar 2023 23:31

Publisher DOI:

10.5169/seals-869721

BORIS DOI:

10.7892/boris.119239

URI:

https://boris.unibe.ch/id/eprint/119239

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