Die Akteursperspektive in der politischen Kommunikationsforschung – Fragestellungen, Forschungsparadigmen und Problemlagen

Pfetsch, Barbara; Adam, Silke (2008). Die Akteursperspektive in der politischen Kommunikationsforschung – Fragestellungen, Forschungsparadigmen und Problemlagen. In: Pfetsch, Barbara; Adam, Silke (eds.) Massenmedien als politische Akteure. Konzepte und Analysen (pp. 9-26). Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften 10.1007/978-3-531-90843-4_1

[img] Text
2008_Die Akteursperspektive in der politischen Kommunikationsforschung.pdf - Published Version
Restricted to registered users only
Available under License Publisher holds Copyright.

Download (209kB) | Request a copy

Im Jahre 1996 wurden in „PS Political Science and Politics“, der American Political Science Association, die Papiere eines Symposiums zum Thema „Medien und Politik“ publiziert. Unter den Beiträgen dieses Heftes befindet sich ein Aufsatz von (1996) mit dem Titel „Die Massenmedien als politische Akteure“. Benjamin Page verweist darin auf einen eigenartigen Umstand: Politische Beobachter und Laien würden ganz selbstverständlich davon ausgehen, dass die Massenmedien versuchen, Politik zu beeinflussen. Man wisse doch, dass die New York Times sich für diese Positionen stark mache und das Wallstreet Journal jene Haltungen vertrete. Und doch, schrieb Page, würden die meisten Kommunikationswissenschaftler den Gedanken eines politischen Einflusses der Medien strikt von der Hand weisen. Diese Diskrepanz zwischen der Wahrnehmung der Laien und den Einsichten und Forschungsagenden der Wissenschaftler ist keine US-amerikanische Besonderheit. Es fällt auch für Deutschland nicht schwer, eine Vielzahl von Beispielen zu finden, in denen die Medien politisch wurden. Erinnern wir uns nicht mehr, dass die BILD-Zeitung vehement gegen den Euro schrieb und dass die FAZ gegen die Rechtschreibreform aufbegehrte? Aber genauso wie in den USA fiel es sowohl der Kommunikationswissenschaft als auch der Politikwissenschaft in Deutschland lange Zeit schwer, die laienhafte Beobachtung, dass die Medien eine zutiefst politische Rolle ausüben und dabei in die Rolle eines politischen Akteurs schlüpfen, in ein nachhaltiges Forschungsprogramm umzumünzen.

Item Type:

Book Section (Book Chapter)

Division/Institute:

03 Faculty of Business, Economics and Social Sciences > Social Sciences > Institute of Communication and Media Studies (ICMB)

UniBE Contributor:

Adam, Silke

Subjects:

300 Social sciences, sociology & anthropology

ISBN:

978-3-531-15473-2

Publisher:

VS Verlag für Sozialwissenschaften

Language:

German

Submitter:

Lena Floriana Studer

Date Deposited:

13 Feb 2020 11:03

Last Modified:

05 Dec 2022 15:36

Publisher DOI:

10.1007/978-3-531-90843-4_1

BORIS DOI:

10.7892/boris.139578

URI:

https://boris.unibe.ch/id/eprint/139578

Actions (login required)

Edit item Edit item
Provide Feedback