Eckert, Julia (15 November 2019). Ethnographische Rechtsforschung (Unpublished). In: Ethnographische Rechtsforschung. Humboldt Universität Berlin. 15.11.2019.
Julia Eckert schaut aus der Perspektive der Politischen Anthropologie auf Recht – und trägt damit zur Debatte um die Effekte der zunehmenden Verrechtlichung bei. Das Berufen auf Recht sei grundsätzlich politisch und betreffe immer die Verhandlung des Gemeinwesens. Julia Eckert hob insbesondere diejenigen Prozesse der Rechtsmobilisierung hervor, die als außergerichtliche Einigungen, Vergleiche oder Einzelfallentscheidungen rechtliche Individualisierung und Fragmentierung zur Folge haben. Statt wie häufig kritisch angemerkt, führe dies nicht einfach zu einer Verrechtlichung von Sachverhalten und politischen Anliegen, vielmehr entstünden neue Formen der Kollektivierung und Repolitisierung, nicht zuletzt, weil die Versprechen des Rechts meist uneingelöst blieben. Grundsätzlich sei es, so betonte Julia Eckert, eine empirisch offene Frage, welche Möglichkeitsräume sich durch rechtliche Normsetzungen öffnen und wo sich Grenzen zeigen, aber auch wo Bestehendes gefestigt, wo transformative Prozesse in Gang gesetzt werden. Das eine solche Perspektive in vielerlei Hinsicht anschlussfähig zu unseren Positionen und ist, zeigte sich in der Diskussion, in der Julia Eckerts Kommentare zu Berichten aus den einzelnen Teilprojekten wichtige Anregungen lieferten. Wir freuen uns auf die – geplante – Fortsetzung des Austauschs!
Item Type: |
Conference or Workshop Item (Speech) |
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Division/Institute: |
06 Faculty of Humanities > Department of Art and Cultural Studies > Institute of Social Anthropology |
UniBE Contributor: |
Eckert, Julia |
Subjects: |
300 Social sciences, sociology & anthropology |
Language: |
German |
Submitter: |
Anja Julienne Wohlgemuth |
Date Deposited: |
03 Jun 2021 13:52 |
Last Modified: |
05 Dec 2022 15:47 |
Additional Information: |
Referat im Rahmen des Projekts Recht-Geschlecht-Kollektivität |
URI: |
https://boris.unibe.ch/id/eprint/152173 |