Dezentrierte ,Selbst’-Aneignung – La Ribots Panoramix (1993-2003)

Rothenburger, Nadja (3 December 2021). Dezentrierte ,Selbst’-Aneignung – La Ribots Panoramix (1993-2003) (Unpublished). In: 19. Workshop des Netzwerks Biographieforschung. Online. 03.12.2021.

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Dezentrierte ,Selbst‘-Aneignung – La Ribots Panoramix (1993-2003)

La Ribot zeichnet ihre Arbeiten seit dem Jahr 1991 mit ihrem Nachnamen – so heisst es in ihren Selbstbeschreibungen. Ihr Eigenname deckt sich dabei mit ihrer Signatur als Künstlerin und Choreographin der 34 Piezas Distinguidas von Panoramix (1993-2003), in denen sie auch als Tänzerin auftritt. Dieses gleichermassen verdichtete wie dezentrierte ,Selbst‘ ist Ausgangspunkt meiner Überlegungen, die u.a. La Ribots Ästhetische ,Selbst‘-Reflexion und -Produktion in den Blick rücken.
Diese möchte ich anhand des folgenden Beispiels entfalten und diskutieren: Das Pieza Distinguida Narcisa und das Polaroidkompositum Otra Narcisa werden beide im Kontext von Panoramix (re-)produziert. Durch die in die Aufführung eingeflochtene zusätzliche fotographische Ebene erfährt La Ribots ,individueller‘ Körper quasi eine Dopplung und wird in seiner repräsentativen Funktion ausgestellt. Der mit Bewegungen, Assoziationen, Sprache und Bedeutung be- und erschriebene ,Aufführungs-Körper‘ fungiert dabei sowohl als Folie auf den Bedeutung projiziert wird als auch als Artefakt der Aufführung selbst, die diesen Tänzerkörper und die Polaroids überhaupt erst hervorbringt (Vgl. Peter 2004). Das ,Selbst‘ bei La Ribot wird demnach als ein instabiles inszeniert, das sich dem Zugriff der Künstlerin und der Rezeption entzieht. Die intermedialen Zitate reflektieren diesen Umstand, indem sie darauf hinweisen, dass eine Tänzerin zugleich Objekt und Subjekt ihrer Darstellung ist sowie physisch individueller und gesellschaftlich codierter Tänzer*innen- bzw. Choreographie-Körper (Huschka 2002, 25). Zu vertiefen wäre hier, wie sich diese Intermedialität zum Auto/Biographischen bei La Ribot verhält.

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