Prävalenz von Klauenerkrankungen und Anwendung von Kennzahlen zur Klauengesundheit in Schweizer Rindviehbetrieben

Jury, Alexandra (2022). Prävalenz von Klauenerkrankungen und Anwendung von Kennzahlen zur Klauengesundheit in Schweizer Rindviehbetrieben. (Dissertation, Wiederkäuerklink, Vetsuisse Fakultät)

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Im Projekt «Gesunde Klauen – das Fundament für die Zukunft» wird ein schweizweites Klauengesundheitsmonitoring auf Basis der digitalen Dokumentation der Klauenpflege durch Klauenpfleger umgesetzt. Um die Klauengesundheit der teilnehmenden Betriebe zu evaluieren, wurden in der vorliegenden Studie inter-Herden-, intra-Herden- und Kuhprävalenzen aller Klauenveränderungen gemäss «ICAR Atlas der Klauengesundheit» berechnet. Für die Gewährleistung der Datenerhebungsqualität erfolgte eine intensive Ausbildung und Prüfung der Klauenpfleger. Um die Repräsentativität der Prävalenzen sicherzustellen, wurden nur Betriebsklauenpflegen berücksichtigt, bei denen ≥ 80 % der Kühe einer Herde gepflegt wurden. Die Berechnungen erfolgten anhand von 7108 Kühen und 403 Rindern in 238 Betrieben, über einen Zeitraum von Februar 2020 bis Februar 2021. Bei 99,2 % der Betriebe war mindestens eine Klauenveränderung vorhanden, wobei 49,6 % der Rinder und 77,7 % der Kühe eine Klauenveränderung aufwiesen. Die hohe Prävalenz ergibt sich aus der Berücksichtigung aller ICAR Klauenveränderungen, von welchen nicht alle schmerzhaft sind und folglich nicht alle Lahmheiten verursachen. Durch das Fehlen einer Lahmheitserhebung ist die Evaluierung von vorliegenden Bestandesproblemen eingeschränkt. Hohe inter-Herden- sowie Kuhprävalenzen zeigten sich für die Erkrankungen Ballenhornfäule (92,9 %/64,7 %), Dermatitis digitalis (55,9 %/20,7 %), Weisse-Linie-Erkrankung (81,5 %/17,7 %) und für Sohlenblutungen (66,4 %/11,6 %). Niedrige Prävalenzen wurden für Ungleiche Klauen, Rollklauen, Scherenklauen, Hornkluft/-spalt, sowie Zwischenklauenphlegmone, Schwellung des Kronsaums und/oder des Ballens und Sohlenspitzennekrose verzeichnet. Verhältnismässig gering war der Anteil mit Klotz behandelter Kühe (0,5 %) im Verhältnis zu Kühen mit Klauengeschwüren (5,6 %) und Weisse-Linie-Abszessen (2,5 %). Der Median der intra-Herdenprävalenz von Dermatitis digitalis lag bei 5,6 %, die maximale intra-Herdenprävalenz bei 87,5 %. Trotz der Kontagiösität von Dermatitis digitalis wurde in den letzten zehn Jahren schweizweit keine Steigerung der inter-Herden- und Kuhprävalenz beobachtet. Auf Basis dieser Daten kann die Schweizer Klauengesundheitssituation überwacht, über die Jahre verglichen und künftig verbessert werden.

Item Type:

Thesis (Dissertation)

Division/Institute:

05 Veterinary Medicine > Department of Clinical Veterinary Medicine (DKV)
05 Veterinary Medicine > Department of Clinical Veterinary Medicine (DKV) > Clinic for Ruminants

UniBE Contributor:

Jury, Alexandra, Steiner, Adrian

Subjects:

600 Technology > 630 Agriculture

Language:

German

Submitter:

Nathalie Viviane Zollinger

Date Deposited:

18 Jan 2023 12:34

Last Modified:

18 Jan 2023 15:36

Additional Information:

https://doi.org/10.17236/sat00327

URI:

https://boris.unibe.ch/id/eprint/176457

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