Veränderungen des Erlebens und Verhaltens schizophren Erkrankter in Therapiegruppen verbessern Funktionsfertigkeiten und Symptome: RCT mit 154 ambulanten Patienten unter kognitiver Remediation verglichen mit Standardbehandlung

Mueller, Daniel R.; Mueller-Szer, Rosa; Affentranger, Oliver B.; Wechsler, Fabienne I.; Tschirren, Noah (28 November 2023). Veränderungen des Erlebens und Verhaltens schizophren Erkrankter in Therapiegruppen verbessern Funktionsfertigkeiten und Symptome: RCT mit 154 ambulanten Patienten unter kognitiver Remediation verglichen mit Standardbehandlung (Unpublished). In: DGPPN; Symposium: Neue Weiterentwicklungen und Evaluation zur Psychotherapie bei Menschen mit Psychosen. Berlin. 28.11.-2.12.2023.

Heute liegen einige evidenzbasierte gruppenpsychotherapeutische Ansätze für schizophren Erkrankte mit teilweise unterschiedlichen Behandlungszielen vor. Doch bis anhin gibt es nur wenige Daten zum (unspezifischen) Wirkfaktor Gruppe als solches und noch weniger entsprechende Daten für die Behandlung der Schizophrenie. Diese Lücke in der Wirkungsweise von Gruppenpsychotherapie versucht die vorliegende Studie am Beispiel eines Kognitiven Remediationsansatzes zu schliessen.
Methode: Innerhalb eines RCT-Designs wurden 154 ambulante Patienten mit einer Schizophreniediagnose (ICD-10) der von uns entwickelten Integrierten Neurokognitiven Therapie (INT, n=79) zur Verbesserung verschiedener neuro- und sozialkognitiver Funktionen oder einer Standardbehandlung (TAU, n=75) zugewiesen. Der Behandlungszeitraum betrug 15 Wochen mit 2 wöchentlichen INT-Sitzungen. Eine Testerhebung erfolgte vor und nach dem Behandlungszeitraum sowie nach einer 1-jahres Katamnese. Diese umfasste neben Symptom-, kognitiven und sozialen Parametern auch den von uns entwickelte Fragebogen zur „Erfassung des Erlebens und Verhaltens in der Therapiegruppe (EVIT)“.
Ergebnisse: die INT-Gruppe erzielte signifikant bessere Ergebnisse im EVIT-Outcome während der Therapiephase im Gesamtscore (Summe aller Items: ALM: F=5.42, p <.01) sowie in beiden mittels Faktorenanalyse empirisch hergeleiteten Faktoren „Inaktivität und Angst“ (GLM: F=5.05; p <.01) sowie „Augenkontakt Aufmerksamkeit in der Kommunikation“ (F=4.02; p=.02). Verbesserungen in diesen EVIT-Scores sind signifikant mit Verbesserungen in kognitiven und sozialen Funktionen und der Negativsymptomatik nach Therapieende assoziiert wie auch mit höherer Therapiemotivation und -teilnahmeraten, aber nicht mit der Medikation oder den Positivsymptomen. Im Gegensatz zum Gruppenfaktor (EVIT-Scores) konnten die signifikanten Ergebnisse in der Symptomatik, den kognitiven und sozialen Funktionen nach der 1-jahres Katamnese zu Gunsten der INT aufrechterhalten werden.

Item Type:

Conference or Workshop Item (Speech)

Division/Institute:

04 Faculty of Medicine > University Psychiatric Services > University Hospital of Psychiatry and Psychotherapy > Translational Research Center
04 Faculty of Medicine > University Psychiatric Services > University Hospital of Psychiatry and Psychotherapy
04 Faculty of Medicine > University Psychiatric Services > University Hospital of Psychiatry and Psychotherapy > Psychotherapy

UniBE Contributor:

Müller, Daniel (B)

Subjects:

600 Technology > 610 Medicine & health

Language:

German

Submitter:

Daniel Müller

Date Deposited:

16 Apr 2024 14:22

Last Modified:

16 Apr 2024 14:22

URI:

https://boris.unibe.ch/id/eprint/196010

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