Einheit der Diagnose und Vielheit der Therapien: Ergebnis haus- und kinderärztlicher Behandlung von Störungen der Aufmerksamkeit und Hyperaktivität bei Kindern und Jugendlichen 10 Jahre nach Integration verschiedener Behandlungsoptionen

von Ammon, Klaus; Kretschmar, Sabine; Frei, Heiner; Sauter, Ursula; Frei, Martin (July 2014). Einheit der Diagnose und Vielheit der Therapien: Ergebnis haus- und kinderärztlicher Behandlung von Störungen der Aufmerksamkeit und Hyperaktivität bei Kindern und Jugendlichen 10 Jahre nach Integration verschiedener Behandlungsoptionen. PrimaryCare, 14(14), p. 228. EMH Editores Medicorum Helveticorum - Schweizerischer Ärzteverlag AG

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Aufmerksamkeitsstörungen mit und ohne Hyperaktivität (AHDS/
ADS) gehören zu den häufigsten neuropsychiatrischen Diagnosen bei
Kindern und Jugendlichen. Stimulantien haben einen hohen Stellenwert
bei konventioneller multimodaler Behandlung und unerwünschte
Auswirkungen, die nach anderen Therapieoptionen rufen.
Es interessiert das Behandlungsergebnis einer einheitlich
rekrutierten mit AD(H)S diagnostizierten Kohorte unter verschiedenen
Therapieformen.
Die Kinder, die nicht am Doppelblind-Versuch der Berner ADHSStudie
(Frei H 2005) teilnahmen, werden in 3 diagnostische Gruppen
klassifiziert: (A) AD(H)S-Diagnose und homöopathische Therapie (n =
12), (B) AD(H)S-Diagnose und vorwiegend andere Therapien (n = 13),
(C) nicht eindeutige AD(H)S-Diagnose und verschiedene Therapieformen
(n = 14). Der Behandlungsverlauf wird mit dem Conners’ Global Index
(CGI) und offenen Fragen per Fragebogen oder Telefoninterview
dokumentiert und überwiegend deskriptiv ausgewertet.
Nach 10 Jahren gibt es CGI-Datensätze von 35/39 Personen (90%;
5 weiblich, 30 männlich). Die CGI-Differenz zwischen Diagnose (19.5,
Bereich 14–28 Punkte) und Nachuntersuchung (8.7, 1–19) betrug für alle
Patienten 10.8 Punkte (56%): in Gruppe A 61%, in den Gruppen B und
C je 53%. Von den seit Rekrutierung einmal mit Methylphenidat (MPH,
n = 22/39, 56%) behandelten Patienten waren 18 Patienten (82%), von
den mit individueller Homöopathie Behandelten (n = 29/39, 75%) waren
17 Patienten (59%) im CGI mehr als 50% verbessert; je 7 Patienten
bekamen beide Therapien. Bei 23/39 Patienten (60%) sind die MPHoder
homöopathische Therapie abgeschlossen. Zwölf (12) Patienten
sind noch in Behandlung: 9 mit MPH, 2 mit Homöopathie und 1 Patient
mit beiden Therapien. Bei je drei Patienten waren homöopathische oder
MPH-Medikamente nicht genügend erfolgreich, ein Patient erhielt ein
Antidepressivum. In Übereinstimmung mit den CGI-Werten bezeichnen
25/35 Patienten (80%) ihr Befinden als besser. Sieben (7) Patienten
(20%) bezeichnen ihr Befinden als gleich, obwohl die Differenz zum
Ausgangswert mehr als 9 (10–14) Punkte (ca. 50% Besserung) beträgt.
Der aktuelle CGI-Wert ist bei 4 dieser Patienten grösser als 14 Punkte
und zeigt die Behandlungsbedürftigkeit an. Je 3 dieser 7 Patienten hatten
oder haben noch MPH-Therapie mit einer Besserung von derzeit 40%.
Die individuelle homöopathische Behandlung des AD(H)S scheint
qualitativ der Stimulantientherapie ebenbürtig zu sein und kann deren
Nebenwirkungen vermeiden.

Item Type:

Conference or Workshop Item (Poster)

Division/Institute:

04 Faculty of Medicine > Medical Education > Institute of Complementary and Integrative Medicine (IKIM)

UniBE Contributor:

von Ammon, Klaus, Frei-Erb, Martin

Subjects:

600 Technology > 610 Medicine & health

ISSN:

1424-3776

Publisher:

EMH Editores Medicorum Helveticorum - Schweizerischer Ärzteverlag AG

Language:

German

Submitter:

Martin Frei-Erb

Date Deposited:

08 Oct 2014 14:20

Last Modified:

02 Mar 2023 23:25

BORIS DOI:

10.7892/boris.58371

URI:

https://boris.unibe.ch/id/eprint/58371

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