Zur Bedeutung sportbezogener Handlungsorientierungen und Verhaltensmuster für die Sportpartizipation junger Menschen mit Migrationshintergrund

Nagel, Siegfried; Klostermann, Claudia; Hayoz, Christelle Vanessa; Schlesinger, Torsten (26 September 2016). Zur Bedeutung sportbezogener Handlungsorientierungen und Verhaltensmuster für die Sportpartizipation junger Menschen mit Migrationshintergrund. In: Geschlossene Gesellschaften. 38. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (p. 487). Bamberg: self-published

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Trotz vielfältiger sportpolitischer Initiativen und Integrationsprogramme sind junge
Menschen mit Migrationshintergrund, insbesondere Mädchen und junge Frauen, im Sport und vor allem in Sportvereinen unterrepräsentiert. Welche sozialen Grenzziehungs- und Schließungspraktiken stecken hinter diesem Phänomen? Hierbei werden einerseits strukturell bedingte Schließungsprozesse und organisationskulturelle Integrationsbarrieren diskutiert (Seiberth, Weigelt-Schlesinger & Schlesinger, 2013), andererseits wird auf lebensstilbedingte Abgrenzungsprozesse und kulturell bedingte Selbstexklusion verwiesen (Burrmann, Mutz & Zender, 2015).
Anknüpfend an den zweiten Argumentationsstrang soll die Rolle sport- und körperbezogener Handlungsorientierungen sowie damit verbundener Verhaltensmuster für die Sportpartizipation junger Menschen mit Migrationshintergrund analysiert werden.
Datengrundlage bildet eine Stichprobe mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen (Alter: 15-30 Jahre; n=4039), die im Rahmen des Projekts ›Strukturelle und kulturelle Faktoren der Sportpartizipation Jugendlicher und junger Erwachsener‹ per Online-Survey befragt wurde.
Die Ergebnisse zeigen zunächst, dass junge Menschen mit Migrationshintergrund,
insbesondere mit Herkunft aus Ost- und Südeuropa, eine in Relation zur einheimischen
Bevölkerung geringere Sportbeteiligungsquote aufweisen und vor allem in Sportvereinen unterrepräsentiert sind. Weiterführende Analysen machen deutlich, dass die Unterschiede hinsichtlich der Sportpartizipation über folgende Faktoren vermittelt werden, die einerseits für regelmäßige sportliche Aktivitäten von Bedeutung sind und andererseits bei jungen Menschen mit Migrationshintergrund weniger stark ausgeprägt sind: Sportbezogene Verhaltensmuster und Orientierungen in der Familie, körper- und bewegungsbezogene Handlungsorientierungen sowie tendenziell auch sportbezogenes Wissen. Hierbei zeigen sich interessante Unterschiede bzgl. der Determinanten Herkunftsland, Migrantengeneration und Geschlecht.
Literatur
Burrmann, U., Mutz M. & Zehnder U. (2015). (Hrsg.). Jugend, Migration und Sport. Wiesbaden: Springer VS.
Seiberth, K., Weigelt-Schlesinger, Y. & Schlesinger, T. (2013). Wie integrationsfähig sind Sportvereine? – Eine Analyse organisationaler Integrationsbarrieren am Beispiel von Mädchen und Frauen mit Migrationshintergrund. Sport und Gesellschaft, 10, 174–198.

Item Type:

Conference or Workshop Item (Abstract)

Division/Institute:

07 Faculty of Human Sciences > Institute of Sport Science (ISPW)
07 Faculty of Human Sciences > Institute of Sport Science (ISPW) > Sport Sociology and Management

UniBE Contributor:

Nagel, Siegfried, Klostermann, Claudia, Hayoz, Christelle Vanessa, Schlesinger, Torsten

Subjects:

300 Social sciences, sociology & anthropology
700 Arts > 790 Sports, games & entertainment

Publisher:

self-published

Language:

German

Submitter:

Claudia Klostermann

Date Deposited:

14 Oct 2016 15:26

Last Modified:

05 Dec 2022 14:59

BORIS DOI:

10.7892/boris.89017

URI:

https://boris.unibe.ch/id/eprint/89017

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