Selbstbereicherung an kollektiven Ressourcen. «Eigennutz» als Leitmotiv politischer und sozialer Skandalisierung in der vormodernen Eidgenossenschaft

Schläppi, Daniel (2015). Selbstbereicherung an kollektiven Ressourcen. «Eigennutz» als Leitmotiv politischer und sozialer Skandalisierung in der vormodernen Eidgenossenschaft. Traverse - Zeitschrift für Geschichte / Revue d'histoire, 2015(3), pp. 57-71. Chronos

Full text not available from this repository. (Request a copy)

Angemessen historisiert kann der «Skandal» auch für die Vormoderne als produktive Forschungskategorie genutzt werden, um nach fundamentalen Wertehaltungen und zugehörigen Konfliktmodi zu fragen. Während Skandale in heutiger Zeit über massenmedial verbreitete Enthüllungen befeuert werden, adressierte Skandalisierung in der Vormoderne unterschiedliche Kommunikationsräume wie etwa Familie, Peer Groups, politische Gremien und Versammlungen, die als ständisch gerahmte, ineinander verschachtelte und miteinander interagierende Teilöffentlichkeiten fungierten. Eigentliches Skandalon stellte der Vorwurf des Eigennutzes bzw. die Schädigung des gemeinen Nutzens dar. Angeprangert wurden Selbstbereicherung, undurchsichtige Machenschaften oder übermässige Profite aus Amtstätigkeiten. Skandalen kam dabei die Funktion von Läuterungsritualen zu, welche lokalen Gesellschaften und ständischen Gruppen die ungeschriebenen Gesetze ihres Zusammenlebens in Erinnerung riefen.

Item Type:

Journal Article (Original Article)

Division/Institute:

06 Faculty of Humanities > Department of History and Archaeology > Institute of History > Swiss History

UniBE Contributor:

Schläppi, Daniel (B)

Subjects:

900 History > 940 History of Europe

ISSN:

1420-4355

Publisher:

Chronos

Language:

German

Submitter:

Carole Zoé Mast

Date Deposited:

25 Apr 2016 15:48

Last Modified:

29 Mar 2023 23:34

URI:

https://boris.unibe.ch/id/eprint/78735

Actions (login required)

Edit item Edit item
Provide Feedback