Inhalt und Ziel des Forschungsprojekts: Es bestehen immer noch grosse Wissenslücken, wie sich die römische Eroberung auf die unterworfenen Gebiete auswirkte. Rom bemächtige sich bekanntlich keines siedlungsleeren Raumes, sondern traf auf Gesellschaften mit bereits bestehenden Siedlungsnetzwerken. Wurden letztere im Zuge ihrer Unterwerfung neu- oder reorganisiert oder hat die römische Verwaltung diese grösstenteils belassen? Können diesbezüglich chronologische oder regionale Unterschiede festgestellt werden? Diese Arbeit nimmt die Siedlungen und Siedlungslandschaften der nicht-römischen Gesellschaften in den Fokus und analysiert, wie diese auf die Ausweitung des römischen Machtanspruchs und auf die römische Herrschaft reagierten. Dank erweiterten, verbesserten und zugänglicheren Datensätzen zu den archäologischen Fundstellen im römischen Westen ist es jetzt möglich die Entwicklungen von Siedlungen und Siedlungsmustern nachzuzeichnen, diese vor dem Hintergrund des römischen Imperialismus zu interpretieren und somit die oben gestellten Fragen beantworten zu können. Das übergeordnete Ziel des Projekts ist zu analysieren, wann, wie und warum der römische Einfluss die Siedlungslandschaften der vor- und pararömischen Gesellschaften im römischen Westen zwischen 200 v. Chr. und 200 n. Chr. veränderte. Durch eine langfristig angelegte Perspektive will das Projekt insbesondere verstehen, a.) ob und wie es zur Etablierung des Römischen Reiches als territorialer Einheit kam und ob regionale oder chronologische Unterschiede in den verschiedenen Siedlungslandschaften identifiziert und begründet werden können und b.) ob die überregionale, vergleichende Analyse der Siedlungslandschaften spezifische Politiken oder eine zugrundeliegende Strategie Roms aufzeigt. Wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Kontext Das Projekt verbindet soziologische Theorie zu Macht und Herrschaft mit archäologischem Quellenmaterial, geographischen Informationssystemen und geostatistischen Analysen und ist damit im Bereich der Digital Humanities angesiedelt. Der groß angelegte Ansatz des Projekts wird der Forschung über das Römische Reich und den römischen Imperialismus im Speziellen, aber auch über die Entstehung, Ausdehnung und Konsolidierung von Imperien im Allgemeinen neue Impulse geben. Das Projekt wird auch die verschiedenen Möglichkeiten der unterworfenen Gemeinschaften aufzeigen – wie diese auf imperiale Macht und Herrschaft reagieren, sie umgestalteten oder ihr widerstehen konnten.
Id | 1633 |
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Grant Value | 673 |
Commencement Date / Completion Date | 1 April 2021 - 31 March 2025 |
Contributors | Dr. Andrew Lawrence (Principle Investigator) |
Publications |
Lawrence, Andrew Kenneth
(22 November 2022).
Reassessing Roman Impact. Geographies of Power and Domination in the Roman West and Beyond (Unpublished).
In:
IKA Hybrid Kolloquium.
Institut für Klassische Archäologie Universität Wien Franz-Klein-Gasse 1 A-1190 Wien.
22.11.2022.
Lawrence, Andrew Kenneth (2022). Harder – Better – Faster – Stronger? Roman Archaeology and the Challenge of ‘Big Data’. Theoretical roman archaeology journal(5), pp. 1-29. Open Library of Humanities 10.16995/traj.8881 |
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