Amsler, Nadine (2011). „Sie meinen, die drei Sekten seien eins“. Matteo Riccis Aneignung des sanjiao-Konzepts und ihre Bedeutung für europäische Beschreibungen chinesischer Religion im 17. Jahrhundert. Schweizerische Zeitschrift für Religions- und Kulturgeschichte (SZRKG) / Revue suisse d'histoire religieuse et culturelle (RSHRC) / Rivista svizzera per la storia della religione e della cultura (RSSRC)(105), pp. 77-93. Academic Press
Full text not available from this repository.Die heute in westlichen Ländern geläufige Unterteilung chinesischer Religion in Konfuzianismus, Taoismus und Buddhismus geht auf die katholischen Missionare der Frühen Neuzeit zurück. Sinologen haben zurecht darauf hingewiesen, dass diese Beschreibungsart – teilweise aufgrund eurozentrischer Vorannahmen – gravierende blinde Flecken aufweist. Dieser Aufsatz zeigt, dass die Religionsbeschreibungen der China-Missionare jedoch nicht lediglich Selbstbespiegelungen waren, sondern im Austausch mit der chinesischen Gesellschaft entstanden. Dies zeigt sich besonders deutlich in der China-Beschreibung des Jesuiten Matteo Ricci, welche die erste elaborierte Abhandlung über Chinas «drei Sekten» enthält. Ricci eignete sich das chinesische Konzept der «Drei Lehren» (sanjiao) an, eine Wahl, die in engem Zusammenhang mit der von ihm verfolgten Akkommodationsstrategie stand. Sein Beschreibungsmodus der «Drei Sekten» wurde in späteren missionarischen Relationen des 17. Jahrhunderts vielfach aufgegriffen.
Item Type: |
Journal Article (Original Article) |
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Division/Institute: |
06 Faculty of Humanities > Department of History and Archaeology > Institute of History > Recent History |
UniBE Contributor: |
Amsler Weber, Nadine Stefanie |
Subjects: |
900 History > 940 History of Europe 900 History > 950 History of Asia |
ISSN: |
0044-3484 |
Publisher: |
Academic Press |
Language: |
German |
Submitter: |
Nadine Stefanie Amsler Weber |
Date Deposited: |
24 Feb 2020 09:15 |
Last Modified: |
02 Mar 2023 23:30 |
URI: |
https://boris.unibe.ch/id/eprint/111963 |