Hupka-Brunner, Sandra; Meyer, Thomas; Stalder, Barbara E.; Keller, Anita (2011). PISA-Kompetenzen und Übergangswege: Ergebnisse aus der Schweizer TREE-Studie. In: Krekel, Elisabeth M.; Lex, Tilly (eds.) Neue Jugend, neue Ausbildung? Beiträge aus der Jugend- und Bildungsforschung. Berichte zur beruflichen Bildung (pp. 173-188). Bielefeld: Bertelsmann
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Die so genannte 1. Schwelle ist auch in der Schweiz – wenn auch nicht im gleichen Ausmaß wie in Deutschland - in den letzten Jahrzehnten zu einem strukturellen Engpass geworden. Die Nachfrage nach Ausbildungsplätzen der Sekundarstufe II übersteigt das Angebot beträchtlich und dauerhaft. Trotzdem werden Schwierigkeiten beim Einstieg im bildungspolitischen Diskurs immer noch und immer wieder stark individualisiert, d.h. Defiziten der betroffenen Jugendlichen zugeschrieben. Mit dem Schweizer Jugendlängsschnitt TREE bietet sich die Möglichkeit, sowohl individuelle als auch strukturell-institutionelle Faktoren gleichzeitig daraufhin zu überprüfen, welchen Einfluss sie auf die Einstiegschancen an der 1. Schwelle ausüben. Da TREE auch über Leistungsdaten verfügt, können auf individueller Ebene Leistungs- von Herkunfts- bzw. askriptiven Merkmalen unterschieden werden. Übereinstimmend mit früheren Ergebnissen zeigen die TREE-Analysen in diesem Beitrag, dass Leistung im Hinblick auf Übertrittschancen zwar zählt, dass aber sowohl askriptive individuelle als auch institutionelle Merkmale eine bedeutende Rolle spielen.
Fazit
Der Einstieg in eine zertifizierende post-obligatorische Ausbildung ist in der Schweiz für eine erhebliche Minderheit (rund ein Viertel aller Schulabgängerinnen und -abgänger) mit Schwierigkeiten, Verzögerungen und Diskontinuitäten verbunden. Im bildungspolitischen Diskurs werden diese Schwierigkeiten nach wie vor stark mit individuellen Defiziten insbesondere bei der schulischen Leistung in Verbindung gebracht. Der vorliegende Beitrag zeigt an Hand der Daten des Schweizer Jugendlängschnitts TREE (Transitionen von der Erstausbildung ins Erwerbsleben), dass die individuelle Leistung sehr wohl eine bedeutsame Rolle spielt bezüglich der Chance, in nachobligatorische Ausbildungen einsteigen zu können. Der Beitrag zeigt aber auch, dass leistungsfremde individuelle askriptive Merkmale sowie Strukturmerkmale des Bildungssystems ceteris paribus einen eigenständigen Einfluss auf die Einstiegschancen ausüben. Die Ergebnisse legen insbesondere nahe, dass die faktische Rationierung des Bildungsangebots in der Schweiz ab der Sekundarstufe I das Risiko erhöht, dass Jugendlichen unabhängig von der erbrachten Leistung der Einstieg in eine nachobligatorische Ausbildung verwehrt bleibt.
Item Type: |
Book Section (Book Chapter) |
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Division/Institute: |
03 Faculty of Business, Economics and Social Sciences > Social Sciences > Institute of Sociology |
UniBE Contributor: |
Hupka-Brunner, Sandra (A), Meyer, Thomas (A), Igic, Ivana (B), Keller, Anita (A), Krekel, Elisabeth M., Lex, Tilly |
Subjects: |
300 Social sciences, sociology & anthropology |
ISBN: |
978-3-7639-1140-0 |
Series: |
Berichte zur beruflichen Bildung |
Publisher: |
Bertelsmann |
Projects: |
[1036] Transitions from Education to Employment (TREE) Official URL |
Language: |
German |
Submitter: |
Sandra Hupka-Brunner |
Date Deposited: |
21 Oct 2019 12:56 |
Last Modified: |
27 Jun 2024 09:45 |
Related URLs: |
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Uncontrolled Keywords: |
Erste Schwelle Schweiz nachobligatorische Ausbildung Übergang Jugend Brückenangebote Zwischenlösung Warteschlange Bildungsrationierung Stigmatisierung realschule Schultyp |
URI: |
https://boris.unibe.ch/id/eprint/130926 |