Standardprüfungen Liechtenstein: Auswertungen der zusammengeführten Erhebungen 2010-2014

Hof, Stefanie; Wolter, Stefan (2016). Standardprüfungen Liechtenstein: Auswertungen der zusammengeführten Erhebungen 2010-2014. In: Schulleistungserhebungen in Liechtenstein 2000-2014 (pp. 9-25). Vaduz: Ministerium für Äusseres, Bildung und Kultur

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Im Jahr 2000 hat Liechtenstein erstmals an den PISA-Tests teilgenommen und seit 2010 werden jährlich in Mathematik, Deutsch und Englisch Standardprüfungen an unseren Schulen durchgeführt. Erstmals liegt nun mit diesem Bericht eine fundierte Analyse dieser Schulleistungserhebungen vor. Für eine sachliche und evidenzbasierte Bildungspolitik sind solche systematischen Auswertungen der Daten wichtig. Sie bilden einen integrierten
Teil des liechtensteinischen Bildungscontrollings. Dieses soll weiter ausgebaut werden. Damit wird es möglich, die dem Zeitgeist unterliegende Diskussion zur Bildungspolitik ein-
zuordnen und die notwendigen Massnahmen zur Weiterentwicklung zu eruieren. Auch in unseren Nachbarstaaten wird dem Bildungsmonitoring grosses Gewicht beigemessen. Dies gilt insbesondere hinsichtlich der Überprüfung von sogenannten Bildungsstandards. In der Schweiz erfolgt im laufenden Jahr erstmalig eine „Überprüfung des Erreichens der Grund-
kompetenzen“ (Mathematik in der 9. Schulstufe). In Deutschland und Österreich sind seit
etlichen Jahren flächendeckende Leistungsmessungen zum Zwecke des Monitorings im Einsatz. Mit dem vorliegenden Bericht sollen die in den letzten 15 Jahren erhobenen Daten aus den Leistungsevaluationen PISA (seit 2000) und den Standardprüfungen (seit 2010) ausgewertet und nutzbar gemacht werden. Diesem Zweck dienen Übersichten über die Resultate der Standardprüfungen und der PISA-Erhebungen im Längsschnitt verbunden mit weiteren Differenzierungsmerkmalen (Geschlecht, Sozioökonomie). Die Auswertungen und Aussagen in diesem Bericht beziehen sich auf den landesweiten Überblick, die System
ebene. Interessant ist insbesondere die Auswertung der Standardprüfungen über fünf Jahre. So können beispielsweise die Leistungsunterschiede der Geschlechter in den ver-
schiedenen Fächern verfolgt und international verglichen, die Einteilungen in die verschie-
denen Schularten auf der Sekundarstufe I mit Blick auf die sozioökonomische Herkunft der Schülerinnen und Schüler dargestellt sowie die Leistungsüberschneidungen auf der Sekundarstufe I anhand der Laufbahnverläufe nachgewiesen werden. Schliesslich erlau-
ben die Standardprüfungen auch Vergleiche im nationalen Querschnitt. Liechtenstein hat seit dem Jahr 2000 insgesamt fünfmal an der OECD-Bildungsstudie PISA teilgenommen. Nachdem bei den ersten Durchführungen wertvolle Erkenntnisse gewonnen und Mass-
nahmen für die Weiterentwicklung des Schulwesens umgesetzt werden konnten, hat die Regierung nach sorgfältigem Abwägen im Jahr 2014 entschieden, auf die Teilnahme am
PISA-Test im Jahr 2015 zu verzichten. Damit sollten Lehrpersonen sowie Schülerinnen und Schüler entlastet werden. Als Grundlage für eine qualitative Weiterentwicklung sind andere Instrumente der Leistungsmessung jedoch nach wie vor sehr wichtig. Dazu zählen nicht nur die Standardprüfungen, sondern u.a. auch die sogenannten „Stellwerktests“, welche sich auf der 8. Schulstufe etabliert und im Zusammenhang mit der Berufswahlfin-
dung bewährt haben. Die Analyse der Standardprüfungen erfolgte durch die Schweizeri-
sche Koordinationsstelle für Bildungsforschung (SKBF), unter der Leitung von Prof. Stefan Wolter. Die Auswertung der PISA-Erhebungen wurde von der Pädagogischen Hochschule St.Gallen, unter der Leitung von Dr. Christian Brühwiler, vorgenommen. Alle im Bericht ent-
haltenen Daten werden statistisch nachvollziehbar interpretiert. Den Regeln des Bildungs-monitorings folgend, sind alle Kommentare objektiv gehalten. Auf wertende Aussagen, Ratschläge oder politische Empfehlungen wird grundsätzlich verzichtet. Dieser Bericht ge-
währt einen datengestützten tieferen Einblick in einen Teilbereich unseres Schulwesens. Er wird zu einer Diskussion darüber anregen, wie wir unser Bildungssystem weiterent-
wickeln können. Ziel ist es, in Zukunft noch weitere Themen zu beleuchten, damit wir die richtigen Fragen für die Schule der Zukunft stellen können.

Item Type:

Book Section (Report Section)

Division/Institute:

07 Faculty of Human Sciences > Institute of Education > Sociology of Education
03 Faculty of Business, Economics and Social Sciences > Department of Economics

UniBE Contributor:

Wolter, Stefan Cornelis

Subjects:

300 Social sciences, sociology & anthropology > 370 Education
300 Social sciences, sociology & anthropology
300 Social sciences, sociology & anthropology > 330 Economics

Publisher:

Ministerium für Äusseres, Bildung und Kultur

Language:

German

Submitter:

Dino Collalti

Date Deposited:

29 Jun 2017 09:37

Last Modified:

02 Mar 2023 23:28

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URI:

https://boris.unibe.ch/id/eprint/93665

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