Sportpartizipation als soziales Handeln zwischen kontextuellen Be-dingungen und individueller Präferenz

Klostermann, Claudia (30 September 2015). Sportpartizipation als soziales Handeln zwischen kontextuellen Be-dingungen und individueller Präferenz. In: Könecke, Thomas; Preuß, Holger; Schöllhorn, Wolfgang I. (eds.) 22. dvs-Hochschultag Moving Minds - Crossing Boundaries in Sport Science. Schriften der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft: Vol. 251 (p. 364). Hamburg: Feldhaus Edition Czwalina

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Einleitung
In den vergangenen Jahren setzte sich in der Sportwissenschaft (u.a. Rütten & Frahsa, 2011) und in den Gesundheitswissenschaften (u.a. Stokols, 1996) zunehmend die Er-kenntnis durch, dass für einen langfristigen Erfolg der Bewegungs- und Sportförder-maßnahmen nicht nur die individuelle Einstellungs- und Verhaltensebene, sondern auch die Kontextbedingungen das Sportverhalten strukturieren. Allerdings ist nach wie vor nur wenig darüber bekannt, inwiefern die Variation sportlicher Aktivitäten auf struktu-relle, sportpolitische oder kulturelle Rahmenbedingungen lokaler Kontexte zurückzufüh-ren ist. Genau an diesem Forschungsdefizit knüpft der vorliegenden Beitrag an, indem ein soziales Handlungsmodell entwickelt wird, mit dessen Hilfe der Zusammenhang zwi-schen strukturellen Rahmenbedingungen im kommunalen Kontext und der Sportbeteili-gung analysiert und erklärt werden kann.
Theoretische Grundlagen
Ausgehend von dem Konzept der Situationsdefinition werden die Wirkmechanismen zum Einfluss sozialer Strukturen auf sportbezogenes Handeln spezifiziert (Kroneberg, 2011). Dabei werden unter der Annahme einer variablen Rationalität der Akteure die „Lo-gik der Situation“ und die „Logik der Selektion“ im Sinne einer Handlungswahl in den Blick genommen und die sportbezogenen Strukturbedingungen mit dem sozialen Han-deln der Sportteilnahme in Bezug gesetzt. Gemäß der „Logik der Situation“ können Kon-textbedingungen als Gelegenheits- und Opportunitätsstrukturen (Sportangebotsstruktur, Sportinfrastruktur), als kultureller Bezugsrahmen (Werte, Praktiken) sowie als sozialer Bezugsrahmen (z.B. Beziehungen, Netzwerke) konzeptualisiert werden, die als kontex-tuelle Eigenschaften – gemäß den individuellen Präferenzen und Prioritäten („Logik der Selektion“) – zu Parametern des individuellen Sportverhaltens werden. Zur Spezifizie-rung der Situationsdefinition wird auf das Modell der Frame-Selektion (Kroneberg, 2011) zurückgegriffen. Dadurch wird erklärbar, wie Individuen zu bestimmten Situationsdeu-tungen gelangen, bestimmte Handlungsprogramme (Skripte) aktivieren und letztlich be-stimmte Handlungsalternativen ergreifen. Auf Grundlage theoretischer Überlegungen zur Anwendung des Modells der Frame-Selektion auf die Sportpartizipation werden im Vor-trag forschungsleitende Fragestellungen und spezifische Annahmen abgeleitet, um prä-zise, selektionstheoretische Spezifikationen sportlicher Handlungsvariationen entwickeln und verorten zu können.
Literatur
Kroneberg, C. (2011). Die Erklärung sozialen Handelns. Grundlagen und Anwendung einer integrativen Theo-rie. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.
Rütten, A. & Frahsa, A. (2011). Bewegungsverhältnisse in der Gesundheitsförderung. Sportwissenschaft, 41 (1), 16-24.
Stokols, D. (1996). Translating social ecological theory into guidelines for community health promotion. American Journal of Health Promotion, 10 (4), 282–298.

Item Type:

Conference or Workshop Item (Abstract)

Division/Institute:

07 Faculty of Human Sciences > Institute of Sport Science (ISPW)
07 Faculty of Human Sciences > Institute of Sport Science (ISPW) > Sport Sociology and Management

UniBE Contributor:

Klostermann, Claudia

Subjects:

700 Arts > 790 Sports, games & entertainment

ISBN:

978-3-88020-629-8

Series:

Schriften der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft

Publisher:

Feldhaus Edition Czwalina

Language:

German

Submitter:

Claudia Klostermann

Date Deposited:

08 Feb 2018 12:53

Last Modified:

05 Dec 2022 15:09

BORIS DOI:

10.7892/boris.109429

URI:

https://boris.unibe.ch/id/eprint/109429

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