Hupka-Brunner, Sandra (2016). Berufsbildung – mehr als nur ein Ausbildungsprogramm. Bulletin der Schweizerischen Akademie für Geistes- und Sozialwissenschaften, 4, pp. 48-49. Schweizerische Akademie der Geistes- und Sozialwissenschaften SAGW
Full text not available from this repository.Follow-up der Tagung 4. Juli (ab 15 Uhr) – 5. Juli (ca. 16.30) Hotel Freienhof, Thun Das Versprechen der Bildung Ziele, Befunde und Defizite Das duale Berufsbildungssystem der Schweiz erfährt international hohe Anerkennung, weil es ein breit gefächertes und attraktives Ausbildungsangebot in unterschiedlichsten Branchen und auf verschiedenen Leistungsniveaus bereithält. Als besonderer Vorteil der dualen Bildung wird einerseits die Praxisnähe genannt, andererseits wird davon ausgegangen, dass gerade schulisch schwache Jugendliche hier eine passende Ausbildungsform vorfinden, die ihnen einen nachhaltigen Zugang zum Arbeitsmarkt ermöglicht. Das Referat kontextualisiert – basierend auf einer Reihe von Analysen der Daten des TREE-Längsschnitts (TREE 2013) -- berufliche Ausbildungswege innerhalb des gesamten Bildungssystems. Dabei zeigt sich (Scharenberg et al 2016, dass in der untersuchten TREE-Kohorte (Schulabgänger des Jahres 2000) der Einstieg in die (duale) berufliche Grundbildung deutlich schwieriger und risikoreicher war als der Einstieg in allgemeinbildende Ausbildungsgänge der Sekundarstufe II. Dies trifft insbesondere auf schulisch Schwache und Jugendliche aus weniger gut gestellten Familien zu (Scharenberg et al 2014). Jugendliche aus Sek I-Schultypen mit Grundanforderungen sowie Jugendliche mit Migrationshintergrund scheinen in den Selektionsprozessen der beruflichen Bildung einen besonders schweren Stand zu haben (Hupka-Brunner et al 2010, Imdorf 2015). Zudem zeigt sich, dass die biographisch frühe Entscheidung für ein Berufsfeld oftmals mit einer starken geschlechtsspezifischen Orientierung ("Genderisierung") der Ausbildungsverläufe einher zu gehen scheint, die später nur schwer zu korrigieren ist (Schwiter et al 2014). Des Weiteren zeigen TREE-Analysen, dass die Hoffnungen auf eine "Demokratisierung" des Zugangs zu Ausbildungen auf der Tertiärstufe, welche in die Einführung von Berufsmaturität und Fachhochschulen gesetzt wurden, enttäuscht wurden. So halten Falter & Wendelspiess Chávez Juárez (2011) fest, dass die Berufsmaturität soziale Ungleichheiten in früheren Phasen der Bildungsbiografie nicht nur nicht auszugleichen vermag, sondern insbesondere bei den männlichen Absolventen gar noch verstärkt. Zu ähnlichen Schlüssen kommt eine international vergleichende Studie von Kamanzi et al. (2014).
Item Type: |
Journal Article (Original Article) |
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Division/Institute: |
03 Faculty of Business, Economics and Social Sciences > Social Sciences > Institute of Sociology |
UniBE Contributor: |
Hupka-Brunner, Sandra (A) |
Subjects: |
300 Social sciences, sociology & anthropology |
ISSN: |
1420-6560 |
Publisher: |
Schweizerische Akademie der Geistes- und Sozialwissenschaften SAGW |
Projects: |
[1036] Transitions from Education to Employment (TREE) Official URL |
Language: |
German |
Submitter: |
Sandra Hupka-Brunner |
Date Deposited: |
04 Feb 2019 15:09 |
Last Modified: |
27 Jun 2024 09:43 |
URI: |
https://boris.unibe.ch/id/eprint/125623 |