Müller, Daniel R.; Roder, Volker (29 November 2019). Der Einfluss des Gruppenfaktors innerhalb von Therapiegruppen zur Behandlung schizophren Erkrankter: RCT mit 127 ambulanten Patienten (Unpublished). In: DGPPN Congress. Berlin. November 27-30 2019.
Gruppenpsychotherapeutische Ansätze gehören heute zur Standardbehandlung schizophren Erkrankter. Heute liegen eine Vielzahl manualisierter Gruppenansätze zur spezifischen Verbesserung von kognitiven Funktionen (Kognitive Remediation, KR), sozialen Fertigkeiten) oder zur Wissensvermittlung und Rückfallprophylaxe (Psychoedukation/Familientherapie) vor. Für die Wirksamkeit dieser Ansätze hinsichtlich ihrer spezifischen Interventionsziele liegt genügend empirische Evidenz vor. Doch bis heute gibt es kaum Daten zum Wirkfaktor Gruppe innerhalb der psychotherapeutischen Behandlung schizophren Erkrankter. Diese Lücke in der Wirkungsweise von Psychotherapie versucht die vorliegende Studie am Beispiel eines KR-Gruppenansatzes zu schliessen.
Innerhalb eines RCT-Designs wurden 127 ambulante Patienten mit einer Schizophreniediagnose (ICD-10) der Integrierten Neurokognitiven Therapie (INT, n=65) zur Verbesserung verschiedener neuro- und sozialkognitiver Funktionen (n=65) oder einer Standardbehandlung (TAU, n=62) zugewiesen. Der Behandlungszeitraum betrug 15 Wochen mit 2 wöchentlichen INT-Sitzungen. Eine Testerhebung erfolgte vor und nach der Behandlung sowie nach einer 1-jahres Katamnese. Das Hauptinteresse galt dabei der Erfassung der Wirkung der Therapiegruppe als unspezifischer Gruppenfaktor sowie dessen Einfluss auf kognitive Funktionsbereiche und Symptome. Dazu wurde der von uns entwickelte „Fragebogen zur Erfassung des Erlebens und Verhaltens in der Therapiegruppe (EVIT)“ eingesetzt.
Der EVIT mit seinen 13 Items scheint den Gruppeneffekt zwischen INT-Gruppe und TAU-Bedingung abbilden zu können: sowohl der Gesamtwert (Mittel aller 13 Items: ANOVA: F=4.23, p=.02), als auch eine 2-Faktorenlösung (Faktor 1: Affekt und Kommunikationsaktivitäten: ALM: F=3.70; p=.03; Faktor 2: Blickkontakt während der Kommunikation: ALM: F=3.35, p=.04) bestätigen eine Überlegenheit der INT-Gruppe gegenüber TAU. Der EVIT weist zusätzlich einen signifikanten Einfluss auf Kognitionen und Negativsymptome aus, nicht jedoch auf Positivsymptome.
Item Type: |
Conference or Workshop Item (Speech) |
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Division/Institute: |
04 Faculty of Medicine > University Psychiatric Services > University Hospital of Psychiatry and Psychotherapy > Translational Research Center 04 Faculty of Medicine > University Psychiatric Services > University Hospital of Psychiatry and Psychotherapy 04 Faculty of Medicine > University Psychiatric Services > University Hospital of Psychiatry and Psychotherapy > Psychotherapy |
UniBE Contributor: |
Müller, Daniel (B), Roder, Volker |
Subjects: |
600 Technology > 610 Medicine & health |
Language: |
German |
Submitter: |
Daniel Müller |
Date Deposited: |
14 Jan 2020 12:57 |
Last Modified: |
29 Mar 2023 23:36 |
URI: |
https://boris.unibe.ch/id/eprint/137657 |