Eheliche Trennung im Alter: Krise oder chronische Belastung?

Knöpfli, Bina; Perrig-Chiello, Pasqualina (31 January 2014). Eheliche Trennung im Alter: Krise oder chronische Belastung? In: Nationaler Kongress der Schweizerischen Gesellschaft für Gerontologie (SGG-SSG) : Übergänge erleben - gestalten - begleiten. Freiburg, Schweiz. 30.-31.01.2014.

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Trotz signifikanter Zunahme von Scheidungen nach langjähriger Partnerschaft, wurde dieses Phänomen bislang kaum wissenschaftlich untersucht. Wie adaptieren ältere Leute nach diesem kritischen Lebensereignis? In der Forschungsliteratur wird die Frage, ob eine Scheidung eine temporäre Krise oder eine chronische Belastung darstellt, kontrovers diskutiert. Vor diesem Hintergrund will diese Studie die Rolle der Zeit im Vergleich zu jener intra- und interpersoneller Ressourcen für die psychische Adaptation nach einer ehelichen Trennung im Alter untersuchen. Die verwendeten Daten wurden im Rahmen des Projektes IP12 des Nationalen Forschungsschwerpunktes LIVES erhoben. Die Stichprobe besteht aus 276 Personen im Alter von 60 - 88 Jahren (140 Frauen; 136 Männer). Als kritisches Lebensereignis wurde die eheliche Trennung berücksichtigt und nicht die Scheidung, da die Zeitspanne zwischen beiden Ereignissen sehr unterschiedlich ist. Es wurden Gruppenvergleiche durchgeführt: Personen mit einer Trennung in den letzten 5 Jahren (n=53) sowie Personen mit einer Trennung seit mehr als 5 Jahren (n=105). Diese beiden Gruppen wurden mit 349 kontinuierlich verheirateten Personen gleichen Alters verglichen. Die Resultate unterstützen sowohl den Ansatz der temporären Krise wie auch der chronischen Belastung. Zwar zeigt sich im Vergleich der beiden Trennungsgruppen ein Erholungseffekt über die Zeit hinsichtlich Depressivität und Lebenszufriedenheit. Im Vergleich mit den Verheirateten allerdings weisen auch die länger Getrennten immer noch tiefere Werte in Bezug auf Lebenszufriedenheit und höhere in Bezug auf Depressivität auf. Die Bedeutung der Rolle der Zeit für die psychische Adaptation wird jedoch durch Ergebnisse hierarchischer Regressionsanalysen relativiert, welche intrapersonelle- und interpersonelle Ressourcen berücksichtigen.

Item Type:

Conference or Workshop Item (Poster)

Division/Institute:

07 Faculty of Human Sciences > Institute of Psychology > Developmental Psychology

UniBE Contributor:

Knöpfli, Bina, Perrig-Chiello, Pasqualina

Subjects:

100 Philosophy > 150 Psychology

Language:

German

Submitter:

Bina Knöpfli

Date Deposited:

06 Oct 2014 10:46

Last Modified:

05 Dec 2022 14:35

BORIS DOI:

10.7892/boris.53443

URI:

https://boris.unibe.ch/id/eprint/53443

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