Le charme de l'antique dans la poésie française du XVIIIe siècle

Büttler, Emmanuel (13 May 2023). Le charme de l'antique dans la poésie française du XVIIIe siècle (Unpublished). In: Tagung: Transformationen der Antike. Bern, UniS. 12.-13. Mai 2023.

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Abstract: Potential und Perspektiven des Mythologismus in den Gedichten über Kunst im Frankreich des Ancien Régime
Im Frankreich des 18. Jahrhunderts ist Poesie ein Massenmedium. In der aristokratischen Unterhaltungskultur artikulieren Verse eine Form von spezifischer, meist situationsgebundener Alltagskommunikation, die sich am Beispiel der Konversation in den Salons orientiert. Diese gesellschaftliche Funktion von Dichtung wird ebenfalls zur Verbreitung von praktischem Wissen genutzt. Die Perspektive der subjektiven Wahrnehmung und des Erstaunens eines lyrischen-Ichs in Zusammenhang mit den wissenschaftlichen Errungenschaften, erschliesst der Poesie neue Themenfelder und Wissensbestände, die auch in der Tradition der Georgica Vergils und des De Rerum Natura von Lukrez stehen. Das intensive Studium dieser Werke in den Jesuitenkollegien in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts, lässt eine Dichtergeneration heranwachsen, die sich bemüht, die Wissenschaften « zu verschönern und zu krönen ». In der Folge erarbeiten sich ab Mitte des 18. Jahrhunderts Poeten wie Saint-Lambert, Delille und Lemierre mit ihren didaktisch-deskriptiven Gedichten neue Inhalte und Formen des lyrischen Ausdrucks. In diesem Kontext ist die Referenz auf die Antike ein zentrales Motiv. So werden Gefühle oder metaphysische Fragen mithilfe einer intertextuellen Aneignung des Mythos ausgedrückt (Mythologismus). Weiter werden Elemente aus der Historiographie der Antike aufgenommen, die insbesondere auf das Studium der antiken Kunst und Architektur zurückgehen, wobei der dichterischen Aneignung der Legenden um die antiken Maler Zeuxis, Apelles und Timanthes eine besondere Rolle zukommt. Wo sich historisches Wissen zur Antike mit Elementen der Mythologie sowie lyrischen Textbausteinen aneinanderreihen, stellt sich die Frage nach der Funktion solcher Schreibstrategien. Insbesondere Lehrdichtung, die sich mit Kunst und Malerei befasst, bedient sich den erwähnten Motiven. Dies ist zentral im Kontext des Ancien Régime, wo die Institutionalisierung der ‘Schönen Künste’ in vollem Gange ist und der Kunstschaffende eine Rolle innehat, die sich von jener des Poeten unterscheidet. So zeichnet sich der Einfluss des literarischen Topos des ut pictura poesis erst in den 1770er Jahren ab, als der soziale Status des Künstlers Einzug in einen juristischen Diskurs hält. Die Dichtung über Kunst, so die These, leistet mithilfe ihrer poetischen Aneignung der antiken Formen, einen Beitrag zur gesellschaftlichen Aufwertung der Praxis der bildenden Künste im Frankreich des ausgehenden 18. Jahrhunderts.

Item Type:

Conference or Workshop Item (Speech)

Division/Institute:

06 Faculty of Humanities > Department of Linguistics and Literary Studies > Institute of French Language and Literature
06 Faculty of Humanities > Department of Linguistics and Literary Studies > Institute of French Language and Literature > Literary Studies

UniBE Contributor:

Büttler, Emmanuel

Subjects:

800 Literature, rhetoric & criticism > 840 French & related literatures
400 Language > 440 French & related languages

Language:

French

Submitter:

Emmanuel Büttler

Date Deposited:

15 May 2023 13:40

Last Modified:

16 May 2023 15:33

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BORIS DOI:

10.48350/182560

URI:

https://boris.unibe.ch/id/eprint/182560

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