Krispenz, Ann; Gort, Cassandra; Schültke, Leonie; Dickhäuser, Oliver (20 September 2018). Reduktion von State-Prüfungs-Angst durch das Hinterfragen stressvoller Kognitionen (Unpublished). In: 51. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychologie (DGPs) - "Psychologie gestaltet". Frankfurt am Main, Deutschland. 15.09.-20.09.2018.
Full text not available from this repository.Prüfungsangst kann in Lern- und Leistungskontexten zu unerwünschten Konsequenzen führen. Die Kontroll-Wert-Theorie (Pekrun & Götz, 2006) nimmt an, dass nicht objektive Gegebenheiten, sondern subjektive Kontroll- und Wertappraisals Prüfungsangst auslösen. Eine Methode zur Restrukturierung negativer irrationaler Kontroll- und Wertüberzeugungen ist Inquiry-based Stress Reduction (IBSR). Bei IBSR hinterfragen Personen ihre Appraisals, u.a. indem sie sich überlegen wie sie vermeintlich unangenehme Leistungssituationen erleben würden, wenn sie keine negativen Appraisals hätten. Durch IBSR kann Prüfungsangst kurzfristig reduzieren werden (Krispenz, Nitsche, & Dickhäuser, 2016). Wir untersuchen nun, ob dieser Effekt auch längerfristig besteht und ob hohe Offenheit für Erfahrungen diesen verstärkt, was angesichts des Charakters einzelner Elemente der Technik nahe liegt.
Zur Prüfung der Hypothesen diente ein experimentelles zwei-Gruppen-Design mit vier Messzeitpunkten. Wir untersuchten 71 prüfungsängstliche Studierende. Die Wartekontrollgruppe (n = 31) lernte, negative Gedanken bezüglich anstehender Prüfungen in systematischer Weise zu identifizieren. Die Interventionsgruppe (n = 40) lernte zudem, mittels IBSR diese Gedanken zu überprüfen. In einer nachfolgenden Tagebuchwoche wurde die Kontrollgruppe angehalten, weitere Angst-Gedanken zu identifizieren, während die Interventionsgruppe weitere Gedanken mit IBSR überprüfte. State-Prüfungsangst wurde vor und nach Abschluss der Intervention sowie nach der Tagebuchwoche gemessen. Eine letzte Messung erfolgte einen Monat später unmittelbar vor anstehenden Prüfungen. Die Analysen zeigten, dass sich Prüfungsangst bei der Interventionsgruppe im Vergleich zur Kontrollgruppe signifikant reduzierte und diese Reduktion auch unmittelbar vor den Prüfungen nachweisbar war. Probanden, welche offener für Erfahrungen sind, profitierten dabei stärker von der Intervention.
Diskutiert werden theoretische und praktische Implikationen mit Blick auf die Beeinflussung von emotionalen Merkmalen im Hochschulkontext und die Limitationen.
Item Type: |
Conference or Workshop Item (Paper) |
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Division/Institute: |
07 Faculty of Human Sciences > Institute of Education > Educational Psychology |
UniBE Contributor: |
Krispenz, Ann |
Subjects: |
300 Social sciences, sociology & anthropology > 370 Education |
Language: |
German |
Submitter: |
Ann Krispenz |
Date Deposited: |
24 Jan 2019 10:11 |
Last Modified: |
05 Dec 2022 15:23 |
URI: |
https://boris.unibe.ch/id/eprint/122978 |