La crise de l’habiter dans la littérature européenne – Représentations de l’espace domestique dans "La recherche de l’absolu" d’Honoré de Balzac et dans "Le Maître et Marguerite" ("Мастер и Маргарита") de Mikhaïl Boulgakov

Fournier Kiss, Corinne (2018). La crise de l’habiter dans la littérature européenne – Représentations de l’espace domestique dans "La recherche de l’absolu" d’Honoré de Balzac et dans "Le Maître et Marguerite" ("Мастер и Маргарита") de Mikhaïl Boulgakov. Colloquium Helveticum, 47, pp. 61-83. Aisthesis Verlag

[img] Text
Fournier Kiss_Habiter Balzac Boulgakov.pdf - Published Version
Restricted to registered users only
Available under License Publisher holds Copyright.

Download (765kB) | Request a copy

Zahlreiche europäische Denker der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts haben ihre Zeit als eine charakterisiert, in der eine Krise des Wohnens durchgemacht wird: Es hat den Anschein, als sei das Vermögen des Menschen, seinen Wohnraum als Ort der Verwurzelung, der Gastfreundschaft und der Geborgenheit zu empfinden, in Mitleidenschaft gezogen. Eine ganz besondere Brisanz erlangt diese Beobachtung im sowjetischen Kontext, denn, abgesehen davon, dass sie sich gleichsam als westliche Sicht auf eine Veränderung von Mentalitäten durch Industrialisierung und Urbanisierung bezieht, ist sie zusätzlich mit der Erfahrung eines akuten Mangels an Wohnraum belastet (vgl. die Gemeinschaftswohnungen). Da es sich so verhält, wie der Kritiker Henri Mitterrand feststellt, dass der Roman seit Balzac den Raum „narrativisiert“und ihm eine zentrale semantische Dimension zuerkennt, soll uns ein Vergleich der Beschreibungen der Innenräume in Balzacs "La Recherche de l’Absolu" (1834) und Bulgakovs "Der Meister und Margarita" (Мастер и Маргарита, 1927-1940) ermöglichen, besser zu verstehen, wie diese Krise des Wohnens ihren Ausdruck in der Literatur findet. Diese kontrastive Analyse erlaubt anschliessend auch zur Feststellung zu gelangen, dass die Literaturen den Weg für alternative Weisen des Wohnens aufzeigen, für die die Sprachen noch keine festen Begriffe haben, und zu deren Bezeichnung man daher gegenwärtig auf Neologismen, wie den der von Ottmar Ette geprägten Konvivenz, zurückgreifen muss.

Item Type:

Journal Article (Original Article)

Division/Institute:

06 Faculty of Humanities > Department of Linguistics and Literary Studies > Institute of French Language and Literature

UniBE Contributor:

Fournier Kiss, Corinne

Subjects:

800 Literature, rhetoric & criticism > 840 French & related literatures
400 Language > 440 French & related languages
100 Philosophy
300 Social sciences, sociology & anthropology > 320 Political science
800 Literature, rhetoric & criticism > 890 Other literatures

ISSN:

0179-3780

Publisher:

Aisthesis Verlag

Language:

Multilingual

Submitter:

Corinne Ingrid Fournier Kiss

Date Deposited:

08 Jun 2020 11:24

Last Modified:

05 Dec 2022 15:38

BORIS DOI:

10.7892/boris.144266

URI:

https://boris.unibe.ch/id/eprint/144266

Actions (login required)

Edit item Edit item
Provide Feedback