Familien in harten Zeiten des gesellschaftlichen Umbruchs in Ostdeutschland. Theoretische Ansätze und empirische Befunde zu Auswirkungen von Arbeitslosigkeit und ökonomischen Verlusten auf das Konfliktverhalten in Dresdner Familien

Becker, Rolf; Nietfeld, Markus (2001). Familien in harten Zeiten des gesellschaftlichen Umbruchs in Ostdeutschland. Theoretische Ansätze und empirische Befunde zu Auswirkungen von Arbeitslosigkeit und ökonomischen Verlusten auf das Konfliktverhalten in Dresdner Familien. In: Huinink, Johannes; Strohmeier, Klaus Peter; Wagner, Michael (eds.) Solidarität in Partnerschaft und Familie. Zum Stand familiensoziologischer Theoriebildung. Familie und Gesellschaft: Vol. 7 (pp. 241-264). Würzburg: Ergon

Full text not available from this repository.

Im vorliegenden Beitrag wird am Beispiel von Dresdner Haushalten und Familien empirisch untersucht, wie sich Arbeitslosigkeit als ein signifikanter Anlass für ökonomische Deprivation, sozio-ökonomische Verluste und damit verbundene Anpassungsleistungen des Familienhaushalts auf intergenerationale Beziehungen, innerfamiliale Solidarität, Konflikthaftigkeit und Familienklima auswirkt. Den Ausgangspunkt bilden zwei Fragen: Wie wirkt sich Arbeitslosigkeit auf das Familienklima und die innerfamilialen Beziehungen aus? Von welchen Voraussetzungen hängen Streitigkeiten und Konflikte in ostdeutschen Familien in Anbetracht transformationsbedingter Arbeitslosigkeit ab? Die Qualität inter- und intragenerationaler Beziehungen wird anhand der familialen Konfliktneigung bzw. des Austragungsstils familialer Konflikte gemessen, welche einen zentralen Aspekt des Familienklimas repräsentieren. Für den Zusammenhang von Arbeitslosigkeit und destruktiver Austragung von Streitigkeiten im Haushaltskontext werden drei Erklärungsansätze voneinander unterschieden und in einem Modell integriert: (1) der Ansatz der direkten und indirekten Kausalität, wonach Arbeitslosigkeit allgemein einen signifikanten Einfluss auf das Familienklima hat; (2) der Ansatz der Akzentuierung latenter Konflikte, dem zufolge sich während der Arbeitslosigkeit vorhandene Konflikte verstärken und aufgrund der ökonomischen Deprivation verfestigen; (3) der Ansatz sozialstruktureller Selektivität, wonach sich der untersuchte Zusammenhang auf selektive, in der Regel sozialstrukturell benachteiligte Sozialgruppen beschränkt. (ICI2)

Item Type:

Book Section (Book Chapter)

Division/Institute:

07 Faculty of Human Sciences > Institute of Education > Sociology of Education

UniBE Contributor:

Becker, Rolf

Subjects:

300 Social sciences, sociology & anthropology > 370 Education
300 Social sciences, sociology & anthropology

ISSN:

1863-9127

ISBN:

3-89913-219-X

Series:

Familie und Gesellschaft

Publisher:

Ergon

Language:

German

Submitter:

Rolf Becker

Date Deposited:

07 Aug 2014 13:54

Last Modified:

05 Dec 2022 14:31

URI:

https://boris.unibe.ch/id/eprint/46049

Actions (login required)

Edit item Edit item
Provide Feedback