Gestaltete Asynchronität — die tempopolyphone Musik Emmanuel Ghents

Kocher, Philippe (5 October 2018). Gestaltete Asynchronität — die tempopolyphone Musik Emmanuel Ghents (Unpublished). In: 18. Jahreskongress der GMTH. Bremen. 5.-7. Okt. 2018.

Am 15. Januar 1966 fand in New York die Uraufführung des Blechbläserquintetts 'Dithyrambos' des kanadischen Komponisten Emmanuel Ghent statt. Da dieses Werk über weite Strecken tempopolyphon ist, wurden den Interpreten über Ohrhörer Metronomsignale zugespielt. Diese Metronomsignale wurden von einem lochkartengesteuerten Apparat, einem sogenannten 'Coordinome', erzeugt, über dessen Funktionsweise und Verwendung Ghent 1967 in zwei Artikeln ausführlich berichtet.

Anhand dieses historischen Beispiels soll diskutiert werden, wie sich kontrollierte Tempopolyphonie von bloßer Temposchichtung unterscheidet, welche kontrapunktischen Mittel in tempopolyphoner Musik verwendet werden können, wie die Aufführung einer solchen Musik auf technische Systeme zur Tempovermittlung angewiesen ist und welche zusätzlichen Arbeitsschritte dies zur Folge hat. Schließlich soll auch ein Bezug zur Gegenwart hergestellt werden: Auch wenn heute viel fortschrittlichere Mittel zur Verfügung stehen, die Realisation von tempopolyphoner Musik ist und bleibt aufwändig. Ist dies wohl der Grund, weshalb nach wie vor wenig Musik mit experimentellen Tempostrukturen komponiert wird?

Item Type:

Conference or Workshop Item (Speech)

Division/Institute:

06 Faculty of Humanities > Department of Art and Cultural Studies > Institute of Musicology

Graduate School:

Graduate School of the Arts (GSA)

UniBE Contributor:

Kocher, Philippe

Subjects:

700 Arts > 780 Music

Language:

German

Submitter:

Philippe Kocher

Date Deposited:

11 Jun 2019 10:30

Last Modified:

05 Dec 2022 15:24

URI:

https://boris.unibe.ch/id/eprint/123909

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